(Christine Jann) Am Sonntag nach Maria Himmelfahrt war wieder die alljährliche Bergmesse an der Alpe Gerstenbrändle angesetzt.
Trotz der sehr unsicheren Wetterlage hatten sich an die 90 Gläubige aus Neuburg auf den Weg zu machen - immer mit bangem Blick, ob denn das Wetter im Allgäu überhaupt einen Gottesdienst im Freien zulassen würde. Und siehe da, alles wurde bestens. Es war zwar bedeckt, aber pünktlich zum Gottesdienstbeginn kam die Sonne heraus und ließ sich wohl dosiert immer wieder blicken. So erlebten insgesamt über 300 Teilnehmer unter idealen Bedingungen einen sehr inspirierenden und berührenden Gottesdienst und im Anschluss einen wunderbaren Nachmittag im Gunzesrieder Tal.
Die Entschlossenheit, sich auf den Weg zu machen, wurde also reichlich belohnt. Damit klingt schon an, was Pfarrer Herbert Kohler später in seiner Predigt ansprechen sollte.
In der auf den ersten Blick etwas befremdlichen Evangeliumsstelle spricht Jesus davon, „Feuer auf die Erde“ zu bringen. Für den Neuburger Stadtpfarrer geht es dabei um ein „Feuer der Entschiedenheit für das Gute, für Gott“. „Wenn Sie auf einen Berg hoch wollen, werden Sie den Gipfel nur erreichen, wenn Sie morgens nicht hin und her überlegen, ob Sie überhaupt aufbrechen wollen. Nur wenn Sie den Entschluss gefasst und sich vorbereitet haben, werden Sie den Gipfel sehen“, begann er seine Predigt gleich mit einem Beispiel aus der Umgebung. Um diese Entschiedenheit gehe es Jesus in Bezug zu Gott. Fernab jeder falschen Radikalität sollten wir immer aus unserem Glauben an Gott heraus leben und handeln. Mit dieser Entschiedenheit würden auch tragende Erfahrungen möglich.
Dabei bleibe der Glaube und die Entschiedenheit immer auch ein Geschenk. Häufig spielen dabei Menschen eine wichtige Rolle. Pfarrer Kohler erzählte sehr persönlich von einem Kaplan in seiner Jugend, der in ihm "das Feuer gelegt habe". Herausforderungen gäbe es auf dem Weg, sie würden aber auch zu mehr Tiefe führen.
Es war überaus passend und sehr berührend, dass Hüttenwirtin Eva Endres dann noch die allgäuerische Version des Ps 23 „Der Herr ist mein Hirte“ vortrug.
Öffneten schon die Worte Herz und Seele, taten auch die Oberstaufner Jodlergruppe und die Alphorngruppe Donauland mit ihrer wunderbaren Musik noch das Ihre dazu.
Reich beschenkt und beseelt verließen so alle Besucher der Bergmesse die Bergwiese, um im Anschluss entweder bei einer Wanderung oder bei der Einkehr alles nachklingen zu lassen.
(Bilder: Christine Jann)