(Christine Jann) Die Glücklichen, die in den katholischen Gemeinden Bayerns leben, durften heute Maria Himmelfahrt feiern – das Osterfest im Sommer, wie es oft genannt wird. In der Hofkirche wurde zudem das Patrozinium gefeiert. Aus diesem Anlass sorgte der Kirchenchor für eine besonders festliche musikalische Gestaltung.
Vor der Kirche hatten fleißige Mitglieder des Frauenbunds noch die restlichen Kräuterbuschen aus allerlei Heilkräutern verkauft, die traditionell tief mit dem Feiertag verbunden sind.
Daran knüpfte Pfarrer Herbert Kohler in seiner Predigt an, die er mit einem bekannten Zitat begann: „Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen.“ Da helfen auch nicht die Heilkräuter der Kräuterbuschen, so bunt und wohlriechend sie auch seien, musste Kohler eingestehen.
Aber Gott habe in und mit Maria ein „Kraut“ gegen den Tod wachsen lassen: Jesus Christus. Auch er hätte kein Medikament gegen den Tod gehabt, aber im Vertrauen auf die Größe des Vaters und den Sieg der Liebe sei er in den Tod hineingegangen. Mit seiner Auferstehung an Ostern habe er die Macht des Todes gebrochen.
Auch wenn wir aber in dieser Zuversicht und Verheißung der Auferstehung leben, dürften die Schatten und die Kraft des Todes nicht verharmlost werden, betonte der Stadtpfarrer. Viele Menschen leiden unter schweren Krankheiten, die sie zum Teil auch gefangen nehmen – körperlich oder psychisch.
Die Heilkräuter seien Zeichen für Linderung und Heilung. Die Fürsorge von Menschen, Mitleid und Hilfe untereinander seien ebenfalls wichtige Zeichen - Zeichen, die die Hoffnung nähren, dass es doch ein „Kraut“ gegen die Macht des Todes gibt. So beendete Kohler seine Ansprache mit dem Aufruf, dass auch wir wie Heilkräuter sein sollten: Schmerzen lindernd und heilend, indem wir füreinander da sind und einander helfen. Das sei das, was Menschen tun könnten, der Rest liege in Gottes Händen.
(Bilder: Christine Jann)