Friedenslicht von Bethlehem
(Christine Jann) Ein ganz besonders stimmungsvoller Gottesdienst erwartete die Kirchenbesucher in der Abendmesse am Sonntag. Hunderte von Kerzen brannten in St. Peter - in den Kirchenbänken, vor und auf dem Altar – und setzten die Stadtpfarrkirche in ein adventliches Licht.
Und in die Stille des Gotteshauses brachten zu Beginn der Messe zwei Ministrantinnen das Friedenslicht aus Bethlehem. In der Grabeskirche entzündet wird es in ganz Europa verbreitet. Die dazu vorgetragenen „Gedanken einer Kerze“ bringen den damit verbundenen Gedanken gut auf den Punkt:
Es ist kalt hier …. und dunkel. Nur schemenhaft kann man etwas erkennen, wenn überhaupt……. Vielleicht ist es gut so, dass man als das Elend, den Hunger, die Kriege und die Umweltzerstörung nicht zu genau wahrnimmt.
Aber halt … nein… ich bin eine Kerze, ich könnte und möchte Licht und Wärme spenden …. Ich möchte Hoffnung spenden ….aber ….. jemand müsste mich entzünden. Jemand, der für die Sache brennt,… jemand der „Feuer und Flamme“ ist ….
Seit langem schon träume ich immer diesen gleichen Traum: Ich werde entzündet, meine kleine Flamme lodert hell und standhaft und an mir entzünden sich eine um die andere Kerze …..um den gesamten Erdball und zusammen werden wir zum Lichtermeer gegen alle Dunkelheit und Kälte……
War damit schon ein stimmungsvoller Akzent gesetzt, legten die musikalische Gestaltung und die Ansprache von Pfarrer Herbert Kohler noch eins drauf.
Birgit Rein und Claudia Spieß begleitet von Michael Bachmann an der Orgel luden mit ihrem harmonischen Gesang zum Innehalten und Ruhigwerden ein. „Maria durch ein Dornwald ging“ und Duette von Josef Rheinberger waren dazu wunderbar geeignet, so dass die Musiker am Ende kräftigen Beifall ernteten.
In seiner Ansprache erinnerte Pfarrer Kohler daran, wie Jesus sich im Tagesevangelium indirekt durch sein Wirken legitimiert: Blinde sehen wieder und Lahme gehen, Aussätzige werden rein und Taube hören.
Auch wenn wir nicht völlig blind seien und auch nicht taub oder ganz lahm im eigentlichen Sinne, führte Kohler mit einigen Beispielen aus, wie wir im übertragenen Sinne oft blind seien und die Nöte anderer nicht sähen, ihre Bitten nicht hörten oder zu unbeweglich seien, um zu helfen. Auch wir könnten also die Unterstützung von Jesus gut brauchen.
Und so schloss er die Predigt mit der Bitte: „Herr, hilf uns zu sehen, was Du von uns willst und was die Welt braucht!“
Als Erinnerung konnte, wer wollte, das Friedenslicht auch mit nach Hause nehmen.
(Bilder: Christine Jann)