St. Peter: Jahrhundertereignis am Kirchweihmontag, 21.10.2019

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Zimmerleute und Spengler hieven die Kugel auf die oberste Plattform des Gerüstes. Wieder Teamwork. Bild: Wolfgang Böhm

Kreuz und Kugel sind wieder auf dem Kirchturm von St. Peter

Am Kirchweihmontag, 21. Oktober fand an der Pfarrkirche St. Peter ein „Jahrhundertereignis“ statt – so Pfarrer Herbert Kohler bei seinen Begrüßungsworten. Kreuz und Kugel wurden wieder auf die Spitze des Kirchturms von St. Peter gehoben. Zum feierlichen Akt hieß Pfarrer Kohler die Verantwortlichen des Staatlichen Bauamts Ingolstadt, Oberbürgermeister Dr. Bernhard Gmehling, die beteiligten Handwerker, Mitglieder von Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat, Verwaltungsleiter Georg Gabriel und Architekt Thomas Ruidl sowie die Zweitklässler der Franziskus-Grundschule herzlich willkommen. Die Kinder sangen mit großer Begeisterung zwei Lieder und gaben der Feier eine erfrischende Note.

Ende Juli waren das Kreuz aus der Turmspitze herausgezogen und die Kugel abgenommen worden. Die folgenden Untersuchungen zeigten, dass der so genannte Kaiserstiel – ein senkrechter Balken, in dem das Kreuz steckt – in guter Verfassung war und keine Reparaturen benötigte. Im Gegensatz zum Dachstuhl der Turmkuppel, wo im Traufbereich vieles erneuert werden musste. Das Kreuz wurde wegen seines Gewichts auf dem Gerüst belassen und lediglich neu gestrichen. Die Kugel dagegen musste am Boden begutachtet werden. Es stellte sich heraus, dass sie feuervergoldet ist – ein Verfahren, das heute aus Umweltschutzgründen nicht mehr angewendet wird. So fiel die Entscheidung, sie angesichts ihres relativ guten Zustands so zu belassen, wie sie war.

Am Kaiserstiel befestigt, war eine Kupfertasche aufgefunden worden, die Dokumente früherer Renovierungen enthielt. Diese Kupfertasche wurde vor der Aufhebung in die Kugel gegeben, zusammen mit einer Kupferkartusche, die mit Urkunden und Dokumenten unserer Zeit befüllt war. Neben den beiden Tageszeitungen (Neuburger Rundschau und Donaukurier) enthält die Kartusche den letzten Pfarrbrief der Pfarreiengemeinschaft, einen Brief der Franziskus-Grundschule, eine Beschreibung von Kirche und Gesellschaft im Jahr 2019 sowie ein offizielles Dokument über die gerade laufende Generalsanierung der Kirche: Die Urkunde in der Turmkugel von St. Peter

Barbara Thiel-Lintner vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt dankte in ihrer Ansprache für die außerordentlich gute Zusammenarbeit, sei es mit den Vertretern und Gremien der Kirche wie auch mit den Handwerkern und dem Architekturbüro Kühnlein. Sie hob in besonderer Weise die Verdienste von Frau Marianne Gremmelspacher hervor, die das gesamte Projekt in der Planungsphase betreut hatte und krankheitsbedingt nicht dabei sein konnte. Oberbürgermeister Dr. Gmehling freute sich über den guten Fortgang der Baumaßnahme an der altehrwürdigen Peterskirche und wünschte der Sanierung einen guten weiteren Verlauf.

Pfarrer Kohler segnete Kreuz und Kugel sowie alle Anwesenden. Das Kreuz solle allen Neuburgern immer wieder zeigen, woraufhin wir unser Leben ausrichten sollen. Die Kugel – ein Bild für unsere Welt – solle allen sagen: „Gebt der Erde ein menschliches Antlitz und erweist so Gott die Ehre!“

Das Aufheben von Kugel und Kreuz auf die Turmspitze war dann ein längerer Vorgang, bei dem viele starke Hände zupacken mussten. Spengler und Zimmerleute schafften es miteinander im 3. Anlauf, die letzten Fugen wurden mit Kautschuk verschlossen. Hoffentlich auf viele, viele Jahre!

Ihr Pfarrer Herbert Kohler

In den Ausgaben vom 21./22. Oktober berichten der Donaukurier und die Neuburger Rundschau vom Jahrhundertereignis bei St. Peter.